Ernährung

Keine Kohlenhydrate nach 18 Uhr - was ist dran am Mythos?

Linus Bandowsky

Staatlich anerkannter Ernährungsberater

November 15, 2024
November 15, 2024
November 15, 2024

Viele Menschen sind überzeugt, dass Kohlenhydrate nach 18 Uhr tabu sind, um nicht zuzunehmen. Die Begründung? Abends und nachts sei der Körper weniger aktiv, daher benötige er keine zusätzliche Energie. Diese Vorstellung hält sich hartnäckig – doch wie viel Wahrheit steckt wirklich dahinter?

Die Annahme

Die Idee, dass Kohlenhydrate nach einer bestimmten Uhrzeit dick machen, beruht auf dem Glauben, dass der Körper abends nicht mehr genügend Energie verbraucht und überschüssige Kohlenhydrate automatisch in Fett umwandelt. Daher empfehlen viele Diäten, nach 18 Uhr auf Kohlenhydrate zu verzichten, um eine Gewichtszunahme zu verhindern.

Die Wahrheit: Es kommt auf die Kalorienbilanz an

Die Annahme, dass Kohlenhydrate am Abend pauschal dick machen, ist ein völliger Irrglaube. Was wirklich zählt, ist die gesamte Kalorienbilanz – nicht der Zeitpunkt, zu dem wir essen. Unabhängig davon, ob man Kohlenhydrate um 12 Uhr mittags oder um 22 Uhr abends zu sich nimmt: Wenn man über den Tag hinweg mehr Kalorien verbrennt, als man zu sich nimmt, befindet man sich im Kaloriendefizit und nimmt ab. Der Körper ist in der Lage, Energie sowohl aus Kohlenhydraten als auch aus Fetten und Eiweißen zu ziehen, und die Uhrzeit spielt dabei keine Rolle.

Der entscheidende Punkt: Ob wir zunehmen oder abnehmen, hängt davon ab, wie viele Kalorien wir insgesamt zu uns nehmen und nicht von der Uhrzeit, wann wir essen.

Warum manche Menschen dennoch auf Kohlenhydrate am Abend verzichten

Auch wenn der Mythos wissenschaftlich widerlegt ist, kann das bewusste Verzichten auf späte Snacks wie Chips, Schokolade oder das Feierabendbier für manche Menschen hilfreich sein. Diese Lebensmittel enthalten eben nicht nur Kohlenhydrate, sondern auch viele Kalorien und können damit der Kalorienbilanz abträglich sein. Indem man sich abends bewusster ernährt, spart man oft ungesunde Kalorien ein, die beim Fernsehen oder aus Langeweile konsumiert werden.

Wer jedoch gut plant und seine täglichen Kalorien im Griff hat, kann problemlos auch um 18 Uhr, 21 Uhr oder sogar um Mitternacht Kohlenhydrate essen, ohne zuzunehmen – solange er sich insgesamt im Kaloriendefizit befindet.

Gesunde Alternativen, die sättigen und gleichzeitig nährstoffreich sind, könnten zum Beispiel sein:

  • Protein-Joghurts, -Puddings und -Riegel: Diese Snacks, die mittlerweile in fast jedem Supermarkt zu finden sind, bieten eine leiweißreiche Alternative mit relativ wenig Kalorien. Sie eignen sich perfekt als leckerer, sättigender Snack am Abend.
  • Magerquark oder griechischer Joghurt: Ideal für den Proteinbedarf, besonders in Kombination mit Früchten.
  • Frisches Obst: Apfelscheiben, Beeren oder Bananen liefern Ballaststoffe und wichtige Vitamine, bei vergleichsweise wenigen Kalorien.

Mit diesen Lebensmitteln lassen sich abendliche Gelüste stillen, ohne die Kalorienbilanz zu sprengen.

Fazit: Der Mythos der Kohlenhydrate entlarvt

Der Glaube, dass Kohlenhydrate nach einer bestimmten Uhrzeit dick machen, ist einer der hartnäckigsten und unbegründetsten Mythen in der Diätwelt. Was zählt, ist nach wie vor die Kalorienbilanz. Essen nach 18 Uhr oder sogar spät in der Nacht ist absolut in Ordnung, solange du insgesamt weniger Kalorien zu dir nimmst, als du verbrauchst.

Das Infinos-Programm basiert auf fundierter Wissenschaft und nicht auf überholten Mythen. Es geht darum, das richtige Kaloriendefizit zu finden, gesunde Gewohnheiten zu entwickeln und langfristige Erfolge zu erzielen – ohne strikte Verbote oder unnötige Einschränkungen wie den Verzicht auf Kohlenhydrate am Abend.

Klicke hier, um mehr zu erfahren.

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  3. Knutson, K. L., & Van Cauter, E. (2008). Associations between sleep loss and increased risk of obesity and diabetes. Annals of the New York Academy of Sciences, 1129, 287-304. doi:10.1196/annals.1417.033 
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  4. Walker, M. P. (2009). The role of sleep in cognition and emotion. Annals of the New York Academy of Sciences, 1156, 168-197. doi:10.1111/j.1749-6632.2009.04416.x Dem Link folgen

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