Wissenswertes

Übergewicht: Warum es viel mehr als nur eine Frage des Willens ist

Linus Bandowsky

Staatlich anerkannter Ernährungsberater

Viele Menschen sind der Überzeugung, dass Übergewicht einfach eine Folge von Disziplinlosigkeit oder ungesunden Essgewohnheiten ist. Doch die Wissenschaft zeigt klar: Übergewicht ist eine komplexe Krankheit, die von einer Vielzahl genetischer Faktoren beeinflusst wird. Die Vorstellung, dass man allein durch „mehr Willenskraft“ Gewicht verlieren könnte, ignoriert die tieferliegenden biologischen Prozesse, die bei vielen Menschen eine Rolle spielen.

Die genetische Veranlagung für Übergewicht

Studien zeigen, dass Übergewicht zwischen 40 % und 70 % vererbbar ist. Das bedeutet, dass die Gene, die wir von unseren Eltern erben, einen erheblichen Einfluss auf unser Körpergewicht haben können. Wissenschaftler haben bereits über 500 Gene identifiziert, die mit Fettleibigkeit in Verbindung stehen. Diese Gene beeinflussen eine Vielzahl von Mechanismen, die unser Essverhalten und unseren Stoffwechsel steuern.1

Zum Beispiel gibt es genetische Unterschiede in der Ausschüttung von Hormonen, die unser Hunger- und Sättigungsgefühl regulieren:

  • Leptin: Dieses Hormon signalisiert dem Gehirn, dass wir satt sind. Menschen, bei denen das Leptin-System fehlreguliert ist, haben möglicherweise ein vermindertes Sättigungsgefühl und essen daher mehr, als sie eigentlich brauchen.
  • Ghrelin: Dieses Hormon löst das Hungergefühl aus. Bei manchen Menschen wird mehr Ghrelin ausgeschüttet, was zu einem verstärkten Hungergefühl führen kann.

Stell dir vor, du bist mit Freunden beim Essen. Eine deiner Freundinnen isst nur eine kleine Portion und fühlt sich danach sofort satt. Eine andere hingegen hat nach der gleichen Menge noch immer Hunger und isst viel mehr, ohne sich wirklich voll zu fühlen. Während die erste Freundin möglicherweise eine starke Reaktion auf das Hormon Leptin hat, das ihr signalisiert, dass sie satt ist, könnte die zweite Freundin genetisch so veranlagt sein, dass ihr Körper weniger Leptin produziert oder weniger empfindlich darauf reagiert. Dadurch verspürt sie seltener oder erst viel später ein Sättigungsgefühl.

Übergewicht und seine gesundheitlichen Folgen

Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) erhöhen das Risiko für zahlreiche schwerwiegende Erkrankungen. Menschen mit Übergewicht haben ein deutlich höheres Risiko für:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle steigt erheblich.2
  • Typ-2-Diabetes: Übergewicht ist ein wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung dieser chronischen Erkrankung.3
  • Krebs: Adipositas wird mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Krebsarten in Verbindung gebracht.4
  • Gelenkerkrankungen: Das zusätzliche Gewicht belastet die Gelenke, was zu Arthrose führen kann.5

Diese gesundheitlichen Folgen sind gut dokumentiert. Studien zeigen immer wieder, dass selbst Menschen, die sich „gesund“ fühlen und deren Blutwerte im normalen Bereich liegen, ein signifikant höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben, wenn sie übergewichtig sind.6

Die Realität akzeptieren

Es ist wichtig zu verstehen, dass Übergewicht nicht allein durch Ernährungsentscheidungen oder Bewegungsmangel verursacht wird. Es ist eine Krankheit, die durch genetische, hormonelle und umweltbedingte Faktoren beeinflusst wird. Die Frage sollte also nicht sein, ob du abnehmen musst, sondern wann du aktiv etwas dagegen unternehmen willst.

Eine nachhaltige Gewichtsabnahme erfordert mehr als nur kurzfristige Diäten. Langfristige Veränderungen des Lebensstils, die sowohl Ernährung als auch Bewegung umfassen, können helfen, das Gewicht zu reduzieren und die Gesundheit zu verbessern. Oft kann auch eine medizinische Behandlung mit Abnehmmedikamenten notwendig sein, um den komplexen Mechanismen hinter Übergewicht entgegenzuwirken.

Infinos kann dir helfen, durch den Einsatz revolutionärer Medikamente die biologischen Faktoren zu verändern, die es dir so schwer machen, Gewicht zu verlieren.


Fazit

Übergewicht ist eine Krankheit, die stark durch genetische Faktoren beeinflusst wird. Es ist Zeit, das Stigma zu beseitigen, das Menschen mit Übergewicht als undiszipliniert oder faul darstellt. Stattdessen sollten wir die wissenschaftlichen Fakten akzeptieren und darauf hinarbeiten, den Menschen die Unterstützung zu bieten, die sie brauchen.

Das Ziel sollte nicht nur sein, Gewicht zu verlieren, sondern auch das Risiko für schwerwiegende Erkrankungen zu reduzieren und langfristig ein gesünderes Leben zu führen. Unser Abnehmprogramm setzt genau da an und hilft dabei, mithilfe der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und einer auf individuelle Bedürfnisse abgestimmten Betreuung, den Weg zu einem nachhaltig gesunden Leben im Einklang mit der eigenen Biologie zu finden.

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  1. Tasali E, Wroblewski K, Kahn E, Kilkus J, Schoeller DA. Effect of Sleep Extension on Objectively Assessed Energy Intake Among Adults With Overweight in Real-life Settings: A Randomized Clinical Trial. JAMA Intern Med. 2022;182(4):365–374. doi:10.1001/jamainternmed.2021.8098 Dem Link folgen
  2. Javaheri, S., & Redline, S. (2017). Insomnia and Risk of Cardiovascular Disease. Chest, 152(2), 435-444. doi:10.1016/j.chest.2017.01.026 Dem Link folgen
  3. Knutson, K. L., & Van Cauter, E. (2008). Associations between sleep loss and increased risk of obesity and diabetes. Annals of the New York Academy of Sciences, 1129, 287-304. doi:10.1196/annals.1417.033 
Dem Link folgen
  4. Walker, M. P. (2009). The role of sleep in cognition and emotion. Annals of the New York Academy of Sciences, 1156, 168-197. doi:10.1111/j.1749-6632.2009.04416.x Dem Link folgen
  1. Loos, R.J.F., Yeo, G.S.H. The genetics of obesity: from discovery to biology. Nat Rev Genet 23, 120–133 (2022). https://doi.org/10.1038/s41576-021-00414-z
  2. Eckel N, Meidtner K, Kalle-Uhlmann T, Stefan N, Schulze MB. Metabolically healthy obesity and cardiovascular events: A systematic review and meta-analysis. Eur J Prev Cardiol. 2016 Jun;23(9):956-66. doi: 10.1177/2047487315623884. Epub 2015 Dec 23. PMID: 26701871.
  3. Bell JA, Kivimaki M, Hamer M. Metabolically healthy obesity and risk of incident type 2 diabetes: a meta-analysis of prospective cohort studies. Obes Rev. 2014 Jun;15(6):504-15. doi: 10.1111/obr.12157. Epub 2014 Mar 24. PMID: 24661566; PMCID: PMC4309497.
  4. Watts EL, Moore SC, Gunter MJ, Chatterjee N. Adiposity and cancer: meta-analysis, mechanisms, and future perspectives. medRxiv [Preprint]. 2024 Feb 18:2024.02.16.24302944. doi: 10.1101/2024.02.16.24302944. PMID: 38405761; PMCID: PMC10889047.
  5. Nedunchezhiyan U, Varughese I, Sun AR, Wu X, Crawford R, Prasadam I. Obesity, Inflammation, and Immune System in Osteoarthritis. Front Immunol. 2022 Jul 4;13:907750. doi: 10.3389/fimmu.2022.907750. PMID: 35860250; PMCID: PMC9289681.
  6. Caleyachetty R, Thomas GN, Toulis KA, Mohammed N, Gokhale KM, Balachandran K, Nirantharakumar K. Metabolically Healthy Obese and Incident Cardiovascular Disease Events Among 3.5 Million Men and Women. J Am Coll Cardiol. 2017 Sep 19;70(12):1429-1437. doi: 10.1016/j.jacc.2017.07.763. PMID: 28911506

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